Taubenreise nach Amerika

"Taubenreise nach Amerika"
 
In unserer Monatsversammlung im Juni berichtete uns Zuchtfreund Klaus Ohlendorf von seiner Reise nach Amerika. Er gab an, dass er sich schon länger vorgenommen hatte eine Ausstellung in des USA zu besuchen. Als aktiven Züchter haben es ihm vor allem die Kingtauben und Modena angetan. So bestand der Wunsch diese Rassen auch einmal in deren Heimat auf Ausstellungen zu betrachten.
Im Jahr 2015 feierte der "King-Club" 100-jähriges Jubiläum. Dies nahmen sich einige Zuchtfreunde des King-Club Deutschland zum Anlass und besuchten die "Grand-National", die größte Ausstellung des Jahres in Amerika. Im Jubiläumsjahr fand diese in Ontario (Kalifornien) statt.
Zuchfreund Ohlendorf berichtete zunächst von der Anreise nach und den ersten Eindrücken in Amerika. Die Ausstellung fand Ende Januar 2015 statt. Zu diesem Zeitpunkt war es für unsere Verhältnisse in Ontario sommerlich warm. Die Ausstellung umfasste ca. 8000 Rassetauben. Klaus Ohlendorf erläuterte, dass die Weitläufigkeit von Amerika ein Grund für diese, aus unserer Sicht, relativ geringe Tierzahl ist. Er beschrieb, dass auch nach ordnungsgemäßer Meldung der Tauben und den Absprachen mit den Fluggesellschaften bezüglich des Transportes der Tauben vom heimischen Flughafen zu der Schau noch nicht gesagt ist, dass man seine Tauben auch tatsächlich ausstellen kann. Wenn die Fluggesellschaften am Tag des Fluges nicht genug Platz in den Maschinen haben, bleiben die Tiere zu Hause.
 
Anhand von zahlreichen Bildern schilderte Zuchtfreund Ohlendorf seine Eindrücke von der Ausstellung. In seinem Fokus standen natürlich die Kingtauben und Modena. Einige Bilder anderer Rasse wie z.B. der Show Racer und Giant Homer aber auch einiger Tümmler und Trommeltauben vermittelten einen Überblick über den Zuchstand der Tauben in Amerika. Seine Fotos beinhalteten auch einheimische Rassen, welche hierzulande eher unbekannt und nicht standartisiert sind.
 
Anhand der Kingtauben brachte uns Zuchtfreund Ohlendorf das amerikanische Bewertungssystem näher, welches sich erheblich von unserem unterscheidet. So werden durch die Preisrichter keine Bewertungskarten ausgefüllt anhand derer für den Aussteller oder Besucher ersichtlichtlich ist welche Vorzüge, Wünsche oder Mängel der Preisrichter an dem Tier sieht. Es wird im direkten Vergleich das jeweils beste Tier der Kollektion herausgesucht, dieses Tier ist dann der Champion. Die Kollektionen können auch einzelne Farben einer Rasse und hier ggf. eine weitere Unterscheidung in Jungtier / Jährling / Alttier sowie 1,0 und 0,1 sein. So können pro Farbenschlag bis zu 6 Championtiere ernannt werden. Aus allen Championtieren einer Rasse wird dann erneut im direkten Vergleich das beste Tier, der Grand-Champion gekürt. Die weiteren Platzierungen werden ebenfalls notiert. Zuchtfreund Ohlendorf gab weiter bekannt, dass auf der Ausstellung keinerlei Kataloge ausgegeben oder Listen ausgehängt werden anhand derer der Besucher sehen kann welche Platzierung die einzelnen Tauben gemacht haben. Lediglich der Grand-Champion wird ernannt, die weiteren Platzierungen sind eher unbedeutend. Wochen später erfogt eine Veröffentlichung in der Fachpresse. Auch Auszeichnungen abseits des Grand-Champions werden in Amerika nur spartanisch vorgenommen, so gibt es kaum Bänder, Pokale oder dergleichen. Zuchtfreund Ohlendorf betonte jedoch, dass das Urteil des Preisrichters akzeptiert wird, sollte er mit seiner Bewertung auch mal danebenliegen !
An den einzelnen Käfigen sind Kärtchen angebracht, anhand derer nachvollzogen werden kann um welche Rasse, Farbe und Geschlecht es sich bei dem Tier handelt. Auch der Aussteller ist hier vermerkt. Teilweise unterscheiden sich diese Karten farblich zwischen 0,1 jung, 0,1 alt, 1,0 jung und 1,0 alt.
 
Durch die Reisegruppe um Klaus Ohlendorf wurden u.a. auch Züchterbesuche in Amerika durchgeführt. So zeigte er anhand von Bildern hoffnungsvolle Jungtiere aus der Zuchtanlage vom Kingtaubenzüchter Dennis Rogers. Einige der Tiere konnten durch die Mitreisenden auch erworben werden. In diesem Zusammenhang erläuterte der Referent die Besonderheiten und z.T. Unwägbarkeiten der Einfuhr von Tieren aus Amerika.
 
In einigen Bildern gab uns Klaus Ohlendorf auch einen Einblick in die 100.Jahrfeier des Kingclubs. Dieser wurde im Rahmen eines Mottoabendes durchgeführt, welches Hawaii hieß. Die deutschen Mitfeiernden wurden durch die amerikanischen Zuchtfreunde mit den typischen Hawaiihemden ausgestattet. Das Buffet bestand zum großen Teil aus "fast food", es wurde aber auch ein Spanferkel gebraten.
Share by: