Coburger Lerchen

Vortrag über Coburger Lerchen

In der Monatsversammlung im August 2019 hatten wir Uwe Pforte zu gast. Er ist erfolgreicher Aussteller, Sonderrichter und Zuchtwart im SV d. Züchter Coburger Lerchen. Uwe kam in Begleitung des Schriftführers im Hauptverein, Olaf Lehmann. Gemeinsam stellte sie und die Coburger Lerchen vor. 
Zunächst stellten sie uns die Geschichte der Coburger Lerchen vor. Sie entstanden im früheren thüringischen Koburg. Als Ursprungsrasse werden Feldlerchen vermutet, in diese wurden sowohl Römer als auch Bagdetten eingekreuzt. Auch Einkreuzungen von Gimpeltauben wurden überliefert, eine Theorie besagt, dass durch diese Einkreuzung die Ockerbrust entstand, dies ist jedoch nicht gesichert. Aus den früheren Koburger Lerchen entstanden nach der Umbenennung der Stadt die als heute bekannten Coburger Lerchen. Eine weitere frühere Bezeichnung ist die sog. „Goldlerche“.  Als erster Farbenschlag war der Gelerchte anerkannt. Um diese zu verfeinern kam es zu verschiedenen Einkreuzungen, aus diesen entstanden dann erste Bindige Tiere, welche gezielt weitergezüchtet und verfeinert sind. Aus diesen Verpaarungen entstanden dann erste holige Tiere, welche dann immer weiter verfeinert wurde. Die holige Variante sollte zunächst als eigene Rasse den „Silberlerchen“ geführt werden, dieses Ansinnen wurde jedoch nicht weiter verfolgt und so wurde dieser Farbenschlag 1917 zur Anerkennung als Coburger Lerche gebracht. 
Bereits am 02.02.1907 kam es zur SV-Gründung in Halle. Durch den Arnstädter Otto Friese wurde der Sonderverein 1920 als 1. Vorsitzender übernommen, seinem Engagement für die Rasse ist es zu verdanken, dass eine erste Musterbeschreibung gestaltet wurde, welche in großen Teilen heute noch Bestand hat. Nach den Kriegsjahren wurde in der DDR ein besonderer Wert auf die Farbe und Zeichnung der Coburger Lerchen geachtet, schließlich wurden sie hier unter der Gattung der Farbentauben betreut. In der DDR waren die Züchter in den Gruppen Nord, Mitte und Süd organisiert. In der BRD lag der Schwerpunkt der Zucht mehr auf der Form und Größe, es erfolgte daraufhin eine Angliederung an die Gruppe der Formentauben. Die Zeichnung wurde teilweise stark vernachlässigt. So konnte Uwe Pforte berichten, dass auf einer Hauptsonderschau eine Coburger Lerche ohne Ockerbrust nur auf Grund seiner Größe zum besten Tier der Ausstellung gekürt wurde, heutzutage nicht nachzuvollziehen.  Glücklicherweise gab es auch in der BRD daraufhin ein Umdenken.
Nach der Wiedervereinigung mussten zwei Zuchtrichtungen zusammengeführt werden. Die Tiere aus der DDR hatten die bessere Farbe und Zeichnung, die der BRD waren deutlich größer. „Der Zusammenschluss war zwar schwierig, wurde jedoch ohne größere Auseinandersetzungen vollzogen“ wusste Uwe Pforte zu berichten. Aktuell sind im SV 245 Züchter in 7 Gruppen organisiert. Die Gruppe Thüringen ist seit dem Zusammenschluss eine der stärksten Gruppen.
Gemeinsam stellten und die Zuchtfreunde Uwe Pforte und Olaf Lehmann den Rassestand der Coburger Lerchen anhand von Bildern vor. Als Musterbild für die Besprechung fungierte ein Bild von einem 1,0 Coburger Lerche, silber ohne Binden von unserem Vereinsmitglied und Gruppenvorsitzenden der Gruppe Thüringen im SV, Gerd Ludwig, aus dem Jahr 2017. Beide Referenten betonten, dass dieses Tier den Standard exakt verkörpert und zu recht auf allen Ausstellungen herausgestellt wurde. Zuchtfreund Lehmann betonte, dass die Coburger Lerche eine langgestreckte und gleichzeitig elegante Taube ist. Rassetypisch ist ein eleganter Hals (nicht zu kurz o. dick) welcher in eine breite Brust übergeht. Die Brust ist zudem gut ausgerundet und soll im Bauch ca. 1cm tiefer sein als das Flügelschild. Der Kopf ist gut gerundet und verfügt nur über einen leichten Stirnwinkel. Der Schnabel wird bei den Silbernen mit und ohne Binden rein verlangt, nur bei den Gelerchten wird ein leichter Stipp auf dem Oberschnabel gestattet. Das Auge soll orangerot, der Rand unauffällig sein, ein roter Rand ist ein grober Fehler. 
Eine Besonderheit bei den Coburger Lerchen stellt die Farbgebung dar. Die Referenten betonten, dass die Coburger Lerche eine Taube mit Pastellfarben ist, wobei die 0,1 immer etwas dunkler ist. Der Kopf wird schiefergrau verlangt, der Hals mit mattem nicht metallischem Grün. Komplett violetter Glanz sowie silberne Einlagerungen werden konsequent gestraft. Die Silberfarbe im Schild soll hell, jedoch nicht weiß sein. Jegliche wolkigen Einlagerungen sind verpönt. Der Schwung wird möglichst dunkel und gleichmäßig, ohne Saum in dunkel grauer Farbe (jedoch nicht schwarz) verlangt. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf einen durchgefärbten Armschwung gelegt. 
Die Lerchung soll aus möglichst vielen gleichmäßigen Bindenreihen bestehen. Die Zeichnung besteht aus Pfeilen, welche möglichst als lange gleichschenklige Dreiecke erscheinen. Bei Bindigen sollen die Binden glatt und nicht zackig verlaufen. Farblich sollen sie durchgehend ohne jegliche Säumung sein. Sie werden blaugrau und nicht schwarz gefordert. 
Zuchtfreund Lehmann machte auch einen kurzen Ausflug in die Genetik der Coburger Lerchen. So konnte er berichten, dass die Silbernen ohne Binden reinerbig sind. Die Silbernen mit Binden können spalterbig sein, wobei die Binde dominant vererbt wird. Die Gelerchten werden von den meisten Züchtern nicht reinerbig verpaart, da diese teilweise stark aufspalten. Er berichtete weiter dass die Federn bei den Gelerchten schmaler sind als bei den anderen Farbenschlägen, dies führte er auf die gezielte Selektion auf möglichst lange Zeichnungsdreiecke zurück. 
Auf Nachfragen durch die Versammlung wurde bekannt, dass auf die Abgrenzung der Schwanzbinde bei den Coburger Lerchen keine großen Ansprüche gestellt werden, weiterhin sind farbige Einlagerungen in bis zu drei äußeren Schwanzfedern beidseitig gestattet. 
Anhand von zahlreichen Bildern wurden durch die Referenten sowohl Vorzüge als auch Fehler in der Zeichnung vogestellt.

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