Englische short faced Tümmler

Englische short faed Tümmler


 
Zuchtfreund Klaus Roth stellte uns die Englischen Short Faced Tümmler vor, welche er auch selbst in den almond-Farben züchtet. Zu Beginn seines Vortrages berichtet uns der Referent über eine Ausstellung im englischen Darlington, welche er mit weiteren Zuchtfreunden im Januar 2014 besuchte. Zu der Schau hat er selbst 4 Tiere ausgestellt. Anhand seiner Impressionen erläuterte er uns das englische Schauwesen. So konnte er berichten, dass das Standgeld für die ausgestellten Tiere mit ca. 0,50 Cent eher gering ausfällt. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass die Preisrichter kein Geld für ihre Bestenauswahl bekommen, der Aussteller das Futter und Wasser für seine Tiere selbst mitbringen muss und dass es kaum Preise zu erzielen gibt. So werden durch den Preisrichter, welcher meist ein erfahrener Züchter ohne gesonderte Preisrichterausbildung ist, in jeder Klasse die besten 3 Tiere ausgezeichnet. Aus den jeweils Besten der Klassen wird dann ein Rassechampion gekührt. Zuchtfreund Roth berichtete, dass die englischen Vertreter seiner Rasse im Niveau deutlich besser sind als die deutscher Züchtungen, dies wird sich in näherer Zukunft auch kaum ändern, da die Engländer kaum Tiere abgeben. Trotzdem gelang es Zfrd. Roth auf einen 1,0 jung einen 3. Platz zu erringen. Hierfür gab es ein Zertifikat in Postkartengröße. Jeder Aussteller bekommt zudem eine Teilnehmerurkunde.
Zuchtfreund Roth gab an, dass die "Shortys" eine sehr spezielle Rasse sind, welche markante Rassemerkmale aufweisen. Der Standard der Rasse wird durch das Heimatland vorgegeben, sie lassen sich auch von anderen Ländern nicht hineinreden. Es ist die älteste Rasse in England und die bleibt so wie sie immer war. Der Referent beschreibt im Folgenden die Rasse. Sie sollen eine aufgerichtet Haltung sowie breite Brust aufweisen, die Flügel sollen gut durchgebogen sein, besondere Markanz hat der Kopf. Dieser soll möglichst breit sein und das Gesicht, also der Abstand zwischen Schnabel und Auge, sehr kurz sein. Dieses Merkmal ist auch namensgebend (Short faced= kurzgesichtig). Der Standard verlangt ein Perlauge. Zfrd. Roth gibt an, dass es auf Grund der Kurzschnäblichkeit immer wieder zu Problemen mit Schnabelfehlern kommt. Auch die Aufzucht  der Jungtiere ist aufwendiger, da die Alttiere die Jungtauben kaum selbst aufziehen können, hierfür sind Ammen erforderlich. Auch eine Zufütterung durch den Züchter macht sich erforderlich. Hierzu erläutert der Referent, dass er zur Fütterung Papageienaufzuchtfutter verwendet, welches er aufweicht und in einer Plastikspritze aufzieht. Als Fütterungshilfe nutzt er ein Stück eines Gummischlauches, welcher für geringe Beträge im Baumarkt zu erwerben ist, dieses wird auf die Spritze aufgesteckt in den Schnabel eingeführt und so der Futterbrei verabreicht. Von der Verwendung von Plastikaufsätzen rät er ab, da dies zu Verletzungen des Kropfes führen kann. 
Anhand von mitgeführten Tauben erläuterte und Zfrd. Roth den Farbenschlag Almond. Die Grundfarbe der Tiere ist mandelgelb. Auf dem Körper befinden sich dunkle Flecken und Spritzer, welche sich im Alter verstärken. Die Schwingen sollen dreifarbig sein, neben der Grundfarbe sollen weiße und schwarze Farbfelder vorhanden sein. Eine gute Grundfarbe zeigt sich an einer durchgehenden weißen Schwanzbinde. Der Referent betont, dass durch jahrelange strenge Selektion erreicht wurde, dass die Shortys eine Vorbildrasse für alle Rassen mit Almondfaktor sind. Er gibt jedoch auch bekannt, dass eine reinerbige Verpaarung in dem Farbenschlag zu Sehschwäche bis Erblindung bei der Nachzucht führen kann. Daher ist die Verpaarung von Almondfarbenden mit Tiere des Farbenschlages deroy und kite erforderlich. Beide Farbenschläge basieren auf dem Almondfaktor. Zuchtfreund Roth beschrieb auch diese beiden Farbenschläge anhand von mitgebrachten Tieren. Der Farbenschlag deroy zeichnet sich durch eine orangegelbe Grundfarbe aus, die Federn haben mahagonifarbene Spritzer und Flecken. Beim Farbenschlag kite ist die Grundfarbe schwarz und das Gefieder hat einen Bronzeglanz, die Ortfedern und die Schwanzbinde ist bräunlich. Die meisten Jungtiere im Farbenschlag almond erzielt man durch die Verpaarung der Farbenschläge deroy und kite.   
Der Referent gibt bekannt, dass die englischen Short faced Tümmler in Deutschland kaum verbreitet sind, dennoch sind die Züchter in einem eigenen Sonderverein organisiert. Derzeit hat der Sonderverein jedoch nur 8 Mitglieder.
Share by: